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Jugendprojekt "Sambo-Kunst = Lernens-Lust"


"Etwas lernen und mit der Zeit darin immer geübter werden, ist das nicht auch eine Freude?"

(Konfuzius)


Wie passt Sambo und lernen zusammen?


Im April 2013 hatten wir das Experiment „Sambo und die Lust am Lernen“ begonnen. Viele haben damals gefragt, wie kann das zusammen trainiert werden, Mathe und Kämpfen? Wir haben nicht nur bewiesen, dass es geht, wir haben damit auch ein neues Trainingssystem bei uns im Verein etabliert.

Und so funktionierte es:


Ein Zirkeltraining einmal in der Woche, wo neben Liegestützen, Sit-up´s, Rückentraining, Nackenstärkung, Beinkräftigung, Ausdauerübungen auch Gehirnjogging eingebaut war. Man glaubt es nicht, aber den Kindern machte das enorm Spaß auf Zeit zu rechnen. Wir stellten im Laufe unseres Projekts fest, das wenn man beim Staffellauf das Stöckchen durch einen Stift ersetzte und anstatt einer Ziellinie  eine Schreibtafel positionierte, wo die Kinder eine Aufgabe lösen mussten bevor sie zurückliefen und den Stift an den nächsten übergaben, da machten sogar Kinder, die so gar nichts für Mathematikübungen übrig hatten, aufgeregt mit und strengten sich an.

Auf diese Weise erreichten wir, das sich die Jugendlichen mindestens einmal in der Woche außerhalb der Schule mit Mathematik beschäftigen. Das steigerte die Leistungen in der Schule und kam sowohl bei den Eltern, wie auch in der Schule sehr gut an. Wir bekamen zwischen April und Oktober 2013 drei neuen Mitglieder im Verein, die alleine  wegen der Symbiose von Sport und Lernen von ihren Eltern angemeldet wurden. Besonders die Vorführungen bei öffentlichen Veranstaltungen wurden vom erwachsenen Zuschauer bejubelt.  Diese innovative Trainingsmethode wurde sogar von Fachkräften (professionelle Sambo-Trainer) aus Russland als sehr interessante Möglichkeit bewertet, die Denkfähigkeit im Wettkampf zu trainieren. Das Entscheidende dieses Projekts war aber etwas anderes: Jugendliche hatten das Üben von schulischen Aufgaben in ihrer Freizeit angenommen und betrachteten dies nicht als spießig oder streberhaft.  

Unsere Trainingseinheiten hatten wir dokumentiert, sodass wir die Leistungen „davor“ und „danach“ vergleichen konnten. Hauptkriterium war für uns Schnelligkeit des Denkens in verschiedenen Situationen, wie Stress, Zeitdruck und starke körperliche Belastungen. Unter diesen Bedingungen gab es verschiedene Ergebnisse.

Es gab Beispiele, wo ein Junge (aus der Förderschule) am Anfang gerade mal vier Aufgaben in der Minute lösen konnte, nach drei Monaten waren das schon 12 und nach fünf Monaten 17. Ein Gymnasiast war am Anfang mit 32, nach fünf Monate mit 46 richtig gelösten Aufgaben der Sieger. Bei Wettkämpfen, die wir regelmäßig veranstalteten, gab es auch eine richtige Medaille, was die Kinder noch mehr motivierte.

1. So genannte „30 Sekunden-Kämpfe“:
Hier geht ein Kämpfer auf die Matte, nacheinander kämpfen alle Gruppenmitglieder  abwechselnd gegen ihn für 30 Sekunden. Das wird bis zu Erschöpfung des Kämpfers auf der Matte, ungefähr drei bis fünf Minuten lang, gemacht.  Nach dem letzten Kampf geht der Kämpfer an die Tafel und muss eine Minute lang im Vorfeld vorbereitete Aufgaben lösen - das können Aufgaben nach dem Stand des Kämpfers oder einheitliche Übung sein. Am häufigsten waren das „mal“-Aufgaben. Die Anzahl der richtig gelösten Aufgaben pro Minute ist das entscheidende Ergebnis.  Das machen alle Gruppenmitglieder. Derjenige, der die meisten Aufgaben pro Minute richtig gelöst hat, gewinnt.

2. Zirkeltraining
Wir richteten eine beliebige Anzahl von Stationen mit verschiedenen Kraftausdauerübungen ein und darunter eine Tafel mit Aufgaben. Jede Übung wird eine Minute lang gemacht, dabei versucht man die maximale Anzahl der  Durchführungen pro Minute zu erreichen. Die Übungen können mit Medizinbällen, Grifftrainer, Gewichten, oder mit dem eigenem Körper usw. ausgeführt.  Zum Beispiel 58 Liegestütze pro Minute war unser Rekord in Liegestützen.  Die Positionen wurden nach einer Minute gewechselt, als letzte Station stand eine Tafel mit Aufgaben. Jedes Gruppenmitglied durchlief jede Station, die Anzahl der geleisteten Übungen pro Minute wurde dokumentiert, das erlaubte uns die Ergebnisse zu vergleichen.

3. Staffellauf
Der Staffellauf war auch eine beliebte Übung, dabei hatten wir die Gruppe in zwei  ungefähr gleichstarke Mannschaften aufgeteilt. Jede Mannschaft bekam einen Filzstift und die Hälfte von der Tafel. Jeder Teilnehmer sollte zur Tafel laufen (hier konnte auch Purzelbaum, Krabbeln, Kriechen, je nach Bedarf eingesetzt werden) dort eine Aufgabe lösen und wieder zurücklaufen, um dem nächsten den Stift zu übergeben. Das wiederholte sich, bis alle Aufgaben gelöst waren. Die Mannschaft, die als erste mit den Aufgaben fertig war, bekam den Sieg. Aufgaben die nicht korrekt gerechnet wurden, bedeuteten zusätzliche Runden.

Fazit
Unser Experiment werten wir als vollen Erfolg und danken der Aktion Mensch für die Unterstützung. Mit dem Geld was wir von euch bekommen hatten, konnten wir uns weitere Trainingsgeräte kaufen, die unsere Arbeit für Jugendliche noch interessanter macht. Die mobile Beschallungsanlage ermöglicht uns Auftritte und Vorführungen im Freien und in der Halle noch attraktiver und emotionaler zu machen.

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